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Interview mit Maurizio Gregorio zum Firmenjubiläum von 35 Jahren

Interview mit Maurizio Gregorio zum Firmenjubiläum von 35 Jahren
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Du hast dein Dienstjubiläum von unglaublichen 35 Jahren. Das ist eine tolle Leistung und wir sind froh und stolz, dass du bei uns bist. In der heutigen schnelllebigen Zeit ist es sehr schön zu wissen, dass man auch langjährige, sehr erfahrene, beständige und loyale Mitarbeitende in seinen Reihen hat, wie du es bist.

Wenn du zurückschaust, weisst du noch, wie oder warum du damals zu Imbach gekommen bist?

Nach Abschluss meiner Berufsschule als Bäcker – Konditor habe ich noch acht Monate in diesem Beruf im Café – Wegere hier in Nebikon gearbeitet. Das war eine spannende und lustige Zeit. Als Bäcker musste ich früh starten und meine Pausen habe ich so gelegt, dass ich diese mit den hübschen Serviertöchtern, die dann Feierabend hatten und sich bei uns verpflegten, verbringen konnte. (Lacht.) Doch dann zog es mich weiter – auf einen neuen Berufsweg, aber ich wusste eigentlich noch nicht richtig, in welche Richtung dieser gehen sollte. Ich war jung und wild, das Einzige, was mich interessierte, war arbeiten, um möglichst viel Geld zu verdienen. Wie da so ist in jungen Jahren. So habe ich noch etwas herum gejobbt, bis ich dann zu Imbach kam. Mein Vater hat bei der Imbach gearbeitet, welcher mir dann ebenfalls  die Türe öffnete. Anton Peter Senior (unser ehemaliger Fabrikationsleiter) hat mir diese Change gegeben und hat mich damals eingestellt.  

Kannst du dich noch an deinen ersten Arbeitstag erinnern?

Lacht - Oh ja, als wäre es gestern gewesen. Ich war auf dem Weg zu meinem Arbeitsplatz, als ich Hans Ruedi Imbach auf dem Parkplatz traf – oder er auf mich traf. Er kam lachend, sympathisch und direkt auf mich zu und stellte sich vor. Ich erinnere mich noch an seine Worte: „Ich möchte meine Mitarbeitenden persönlich kennenlernen. So weiss ich, mit wem ich zusammenarbeite“. Mich hat diese Nähe und Offenheit sehr beeindruckt und beeindruckt mich immer noch. Hans Ruedi Imbach hat etwa an sich, dass mich einfach „aufstellt“.

Kannst du uns etwas mehr über deinen Werdegang in der Firma Imbach schildern?

Bei der Firma Imbach begann in der Verputzerei als Schleifer für ca. drei Monate. Als die Stelle als Härteprüfer vakant war, durfte ich diese übernehmen. Im Laufe der Zeit habe ich mich zum Stellvertretenden Speditionsleiter weiterentwickelt und als der damalige Speditionsleiter, Josef Mangold, 2004 in Pension ging, durfte ich diese Stelle übernehmen.  Abschliessend  durfte ich die komplette personelle und organisatorische Führung der Finalbetriebe, Wärmebehandlung und Spedition übernehmen.  Ebenfalls war ich 18 Jahren als Sicherheitsbeauftragter für die Sicherheit der Firma Imbach hauptverantwortlich.

In diesen Jahren hast du sicherlich viel erlebt. Was waren die grössten Veränderungen, die du miterlebt hast in dieser Zeit?

Ja, da gibt es Einiges. Sicherlich die zwei neuen Gebäude, Spedition/Mechanische Bearbeitung und Power Nexis (mit der Schmiedepresse P3000), welche  uns als Firma sicher nach vorne gebracht haben. Das Jahr 2008 davor und danach. Bis im Jahre 2008 hatten wir wirklich sehr viel Arbeit, das vereinfachte die ganze Auftragsabwicklung, es wurde oft 6 Tage in der Woche gearbeitet. Als die Krise kam, kam alles anders; plötzlich blieben die Aufträge aus. Die Aufträge, die wir erledigen durften, mussten plötzlich relativ schnell erledigt und ausgeliefert werden. Eine neue Situation, welche mich in der Mitarbeiterführung und Arbeitsplanung stark forderte. Bei hohem Bestelleingang waren längere Arbeitszeiten üblich; bei tieferer Auslastung hingegen haben wir Stunden kompensiert und sind zu Hause geblieben. Diese schwankende Auslastung war sehr herausfordernd. Zum Glück hat sich die Wirtschaftslage in den letzten Jahren wieder stabilisiert, so dass das Planen wieder einfacher geht. Sehr positiv ist auch, dass die Arbeitsabläufe durch die Investition in neue Maschinen für die Mitarbeitenden enorm erleichtert wurden. Wenn ich das mit früher vergleiche, da musste man regelrecht „krampfen“. Ich kann mich auch noch gut daran erinnern, als n in der Verputzerei viele Frauen an den Turbinenschaufeln für Turbolader gearbeitet haben, darunter auch meine Mutter.

Gibt es ein Ereignis im Zusammenhang mit dir und der Firma Imbach, dass du nie vergisst?

Ja, da gibt es ein Ereignis, das ich immer mit mir trage, das sieht man auch an meiner Narbe am Daumen.

Das war ein Montag, den 19.12.2016, als ich Holz auf der Kreissäge zuschnitt. Zu wenig Aufmerksamkeit, unkonzentriert und der Daumen hing 180° schief…

Ich hatte viel Glück, die Sanität machte alles richtig. Die damalige Personalleiterin begleitete mich bis zum OP-Saal. Die Genesung verlief gut, so dass ich heute nur noch diese Erinnerungsmarke an meinem Daumen trage.

Was gefällt dir an deinem Job am besten?

Ich liebe meinen Job sehr, da dieser sehr vielfältig ist.

Die täglichen Ausforderungen, wichtige Entscheidungen zu treffen und ein Super-Team zu führen, das spornt mich enorm an. Ich brauche das, das Adrenalin hält mich jung. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal nicht motiviert zur Arbeit gegangen bin. Das war glaub ich damals, als ich 23 Jahre alt war. (Lacht 😊).

Du bist bekannt dafür, ein sehr menschlicher und engagierter Vorgesetzter zu sein. Ein Beispiel vergesse ich persönlich nie. Das war am Visionen-Werte-Workshop, als dein ganzes Team nach vorne ging und alle in ihrem  bestmöglichen Deutsch ihren Top-Wert vorgetragen haben. Du bist dann hingestanden und hast ergänzt und übersetzt.

Dein Führungsstil scheint erfolgsversprechend zu sein, so hat dein Team fast keine Krankheitsabsenzen und seit einigen Jahren auch keinen Betriebsunfall mehr. Zudem hast du in deiner Abteilung so gut wie keine Fluktuation.

Wie schaffst du das? Was ist dein Erfolgsrezept?

Es gibt bekanntlich verschiedene Führungsstile. Für mich ist der Teamspirit im Vordergrund und meine Führungsaktivitäten sind darauf ausgelegt. Ich habe ein sehr internationales und multikulturelles Team, in dem es verschiedene Denkweisen gibt. Jeder Mitarbeitender weiss, dass er ein wichtiger Teil des Teams ist – es geht nur mit allen, mit jeder einzelnen, besten Leistung. Somit kennt auch jeder genau seine Aufgaben und Verantwortungen.

Man muss den Menschen einfach die Möglichkeit geben, Verantwortung zu tragen und ihnen vor allem vertrauen. Vertrauen ist für mich der Grundstein meines Erfolges. Gute Harmonie erreiche ich auch, in dem ich meinen Mitarbeitenden die Change gebe, mitzureden und sich zu entwickeln. Ich fördere Ideen, was das Team anspornt in Lösungen zu denken. Zudem verfolge ich beim Personaleinsatz das Prinzip der Rotation. Bei uns kann jeder Mitarbeitende die wichtigsten Aufgaben jedes Arbeitsplatzes ausführen – das bereichert das Aufgabengebiet und ermöglicht mir eine sichere Planung bei möglichen Ausfällen.

Ich habe das Glück, ein Super-Team zu haben und ich bin stolz ein Führungsmitglied der Firma Imbach zu sein. Ich mache auch jedes Jahr mindestens einen Teamevent, meistens in Form eines Nachtessens, bei welchem man die Gelegenheit hat, sich auch über das Geschäftliche auszutauschen und sich besser kennenzulernen.

Was schätzt du an Imbach am meisten?

Ich schätze die Familie Imbach, sie ist für mich ein Synonym für gesellschaftlichen Zusammenhang. Ich bin ein waschechter Nebiker, ich bin hier geboren und war nur für meine Lehre damals auswärts tätig, für zwei Jahre in Ebikon. Die Firma Imbach ist mir seit jeher ein sehr positiver Begriff.

Wir sind in der Unternehmensführung in der 5. Generation, das alleine spricht schon für sich. Ich muss ehrlich sein, in der ersten Hälfte meiner Laufbahn war ein etwas engerer Zusammenhang zu spüren; vielleicht auch weil alle Führungskräfte aus unserer Gemeinde oder ganz in der Nähe stammten. Heute vereinen wir bei der Imbach Kompetenzen von überall her, ob aus dem Ausland oder aus anderen Kantonen. Dies ist der Markt und das ist auch gut so. Wir sind eine erfolgreiche Truppe, mit vielen verschiedenen Charakteren, die täglich zum Erfolg beitragen. Frischer, dynamischer Wind, gepaart mit langjährigen „alten Hasen“ und deren Know-How – das ist eines der Erfolgsrezepte der Firma Imbach.

Was machst du in deiner Freizeit, wie findest du deinen Ausgleich?

Mein Ausgleich finde ich zu Hause im Kreise meiner Familie. Wir geniessen zuhause unsere grosse Terrasse und den schönen Rasenplatz, vor allem im Sommer lasse ich den Grill heiss laufen. Dazu eine Flasche Bier, dann bin ich in meinem Element. Ich liebe die Bergluft und mache gerne Ausflüge.

Aber ich liebe auch die Karibik. Meine Frau stammt ursprünglich von dort und wenn wir dort sind, kann ich meine Batterien volltanken.

Hast du ein verrücktes Hobby oder Talente, von denen wir noch nichts wissen?

Ich habe für eine längere Zeit Dart gespielt. Wir hatten ein eigenes Team, das "Moskito Air-Force" hiess. Wir nahmen auch an Wettkämpfen teil und waren sehr gut. Regional bekannt wurden wir, als wir jährlich ein Mannschaftsturnier  in der Mehrzweckhalle in Nebikon organisierten. Dies war jedes Mal ein Highlight – es trafen sich bis zu 450 Spieler aus der ganzen Schweiz. Nebikon war mit Autos nur so zu parkiert.

Spielst du immer noch Dart?

Nein, In der Zwischenzeit habe ich Dartpfeile in die Wand gesteckt und verfolge das Fussballgeschehen. Ich verfolge oft live oder im Club meine zwei Lieblingsvereine, den FC Luzern und die SSC Neapel. Im Club organisieren wir Fahrten zu interessanten Auswärtsspielen und ab und zu gehen wir nach Neapel und wir waren auch schon in Madrid oder Mailand für ein Champions League-Spiel.

Darf ich dich bitten bei den folgenden Aussagen schnell zu antworten und dies zu begründen?

Süss oder salzig? Warum?

Süss, macht glücklich.

Wasser oder Bier? Warum?

Wasser, stillt den Durst.

Broccoli oder Bratwurst? Warum?

Wurst, ich bevorzuge Fleisch.

Meer oder Wüste? Warum?

Meer, vielleicht weil ich Südländer bin.

Dein absolutes Lieblingsbuch? Warum?

Der Poet der nicht reden kann (Nino d'Angelo)

Hast du ein Vorbild, ein Idol oder eine Person, die du sehr bewunderst? Wen und warum?

Anton Peter (ehemaliger Fabrikationsleiter), er hat mich zu dem gemacht was ich heute in der Firma Imbach bin.

Hast du ein Fernwehland?

Ja, die Karibik.

Und das wünsche ich mir für meine Zukunft…..

Ich wünsch mir, dass meine Gesundheit mich weiterhin begleitet, damit ich meine Aufgaben und Träume erfüllen kann.

Gibt es etwas, was du gerne noch sagen möchtest?

Ein ganz weiser Mensch sagte mir vor vielen Jahren: "Ein guter Arbeiter, der hat immer Arbeit". Das habe ich mir damals als Leitmotiv genommen und ist mir stets in meinem Kopf präsent.

Und zum Schluss, wenn dir die Welt eine Minute zuhören würde, wie würde deine Botschaft an die Menschheit lauten?

Schaut im Leben stets nach vorne und nicht nach hinten; nur so kommen wir zum Ziel und werden glücklich. Und das Ziel liegt ja bekanntlich vor uns und nicht hinter uns. (Lacht 😊.) Glaub an dich, denn dein Weg wird dich führen – wo ein Wille ist – ist immer auch ein Weg.

Interviewerin: Nicole Iseli
Datum: 11.09.2023

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